Erweiterung der Erich-Kästner-Schule in Darmstadt-Kranichstein

Der Erweiterungsbau fügt sich als eingeschossiger „Teppich“ in die parkartige Situation ein. Lediglich die Technikzentrale im Obergeschoss stellt einen punktuellen Hochpunkt dar.
Es entstehen Freibereiche mit ganz unterschiedlichen Qualitäten: Der zentrale Pausenhof zwischen Bestandsgebäude und Erweiterungsbau und die dezentralen, den unterschiedlichen Nutzungsbereichen direkt vorgelagerten Freibereiche. Bereiche für großräumige Bewegungen wechseln mit kleinen Rückzugszonen und modellierten Aktivzonen.
Um das zentrale Foyer lagern sich drei Nutzungsbereiche: die Klassenräume mit dazwischen liegenden Differenzierungsräumen, der Lehrer- und Verwaltungsbereich und die Mensa mit Multifunktions- und Kunstraum.
Die Außenwände des Erweiterungsbaus erhalten eine lasierte Brettschalung, das Flachdach als „fünfte Ansicht“ für die umgebenden mehrgeschossigen Gebäude ist extensiv begrünt und mit Photovoltaik-Elementen bestückt.
Baudaten
- Wettbewerb: 2015, 1. Preis
- Bauherr: Eigenbetrieb Immobilienmanagement Darmstadt
- Standort: Wickopweg 2, 64289 Darmstadt-Kranichstein
- Fertigstellung: 2022
- Leistungsumfang: 1 – 9
- BGF: 2.470 m²
- BRI: 10.790 m³
- Projektteam: Joachim Zürn, Bianca Schuh, Astrid Chwoika, Marcello Raff
- Fotografie: Henrik Schipper Photography, Henrik Schipper
Erläuterungsbericht zum Entwurf des Gebäudes
Städtebau
Der Erweiterungsbau fügt sich als eingeschossiger, durchgrünter „Teppich“ in die parkartige Situation ein.
Freianlagen
Es gibt Freibereiche mit ganz unterschiedlichen Qualitäten: Neben dem zentrale Pausenhof gibt es dezentrale, den Nutzungsbereichen direkt vorgelagerte Freibereiche. Die Freianlagen sind als Bewegungs- und Rückzugsräume mit altersgemäß und pädagogisch orientierter Gestaltung konzipiert. Es entstehen Bereiche für großräumige Bewegungen, kleine Rückzugszonen und modellierte Aktivzonen. Die Oberflächen sind so gestaltet, dass das Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickern kann und nicht in die Kanalisation eingeleitet werden muss. Überschüssiges Niederschlagswasser kann in den Erich-Kästner-See eingeleitet werden.
Innere Organisation
Um das zentrale Foyer lagern sich drei Nutzungsbereiche: Die Klassenräume mit dazwischen liegenden Differenzierungsräumen gruppieren sich um einen offenen Lern- und Aufenthaltsbereich. Der Lehrer- und Verwaltungsbereich ist zum umgebenden Grün orientiert. Die Mensa lässt sich großzügig zum Foyer öffnen.
Zu- und Ausgänge
Neben dem Haupteingang, der dem Pausenhof und den Bestandsgebäuden zugewandt ist, gibt es einen separaten Zugang für die externe Nutzung des Mensabereichs. Daneben verknüpfen zusätzliche Außentüren die Innenräume mit den direkt vorgelagerten Freibereichen.
Architektur
Der Erweiterungsbau stellt sich als flacher, langgestreckter Baukörper dar, dessen Erscheinungsbild durch den Wechsel von großflächigen Verglasungen mit außenliegendem Sonnenschutz und geschlossenen Außenwandflächen mit hinterlüfteter Bekleidung bestimmt wird. Das Dach als „fünfte Fassade“ ist als Regenwasserpuffer und zum Schutz der Dachhaut begrünt.
Ein ganz wesentliches Gestaltungskriterium stellt die richtige Materialwahl im Innen- und Außenraum dar: Mit seiner hell lasierten Holzbekleidung fügt sich der Erweiterungsbau ganz selbstverständlich in seine Umgebung ein und lädt mit seinem freundlichen Erscheinungsbild Nutzer und Besucher zum Betreten ein. Auch im Inneren wurden bewusst natürliche und langlebige Materialien eingesetzt, die wenige Ausbesserungsarbeiten, z. B. Anstricharbeiten erforderlich machen: mit Ausnahme des Nebenraumblockes sind alle Wände mit hellen Holzpaneelen bekleidet. Die stark beanspruchten Fußböden der Eingangshalle und Mensa sind mit Sichtestrich belegt, die Unterrichts-, Verwaltungs- und Lehrerbereiche mit Linoleum.
Die gewünschte Raumakustik mit kurzer Nachhallzeit wird durch vollflächig abgehängte gelochte Akustikdecken gewährleistet.
© dasch zürn + partner