Architekturbüro: Kling Consult


Lage des Objektes: Waldstetten, Deutschland

Baumaßnahme: Neubau

Baubeginn: 2018

Fertigstellungsdatum: 2021

Kategorie: Industrie und Handel

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Die Chemische Fabrik Karl Bucher GmbH hat dringend neue Labor- und Verwaltungsräume benötigt. Da auf dem bestehenden Werksgelände keine freie Fläche mehr zu Verfügung stand, musste ein Bestandsgebäude in Stahl-Leichtbauweise abgerissen werden, in dem die alte Schlosserei untergebracht war. So konnte auf der neu gewonnenen Grundfläche ein moderner Neubau errichtet werden. In diesem findet nicht nur die Schlosserei ihren neuen Platz, sondern auch großzügige Flächen für Labor- und Büroräume.

Nach den ersten Abstimmungsterminen mit dem Bauherrn stand die Raumaufteilung des Neubaus schnell fest: Die neue Schlosserei ist weiterhin ganz unten angesiedelt und hat eine Zwischenebene erhalten, auf der das Meisterbüro untergebracht ist. Darauf befindet sich eine Labor- und eine Büroebene, wobei die beiden Geschosse in Richtung Norden verspringen und mit Stützen unterbaut sind.  Dadurch erhält die Schlosserei einen überdachten Außenarbeitsbereich.

Die Gebäudeform war prädestiniert dafür, den oberen Gebäudeteil architektonisch vom „Schlosserei-Sockel“ abzusetzen. Schnell war klar, dass hierfür nur eine hinterlüftete Metallfassade in Frage kommt, um sich dem Rest des Firmengeländes und den in den letzten Jahren errichteten Gebäuden anzupassen. Dennoch sollte der repräsentative Neubau, in welchem künftig auch Kunden empfangen werden, vom Bestand hervorgehoben werden: Die Idee einer besonderen Lochblechfassade entstand. Diese sollte allerdings nicht „von der Stange“ sein, sondern einen Bezug zur Chemiefirma haben. Schließlich war der Einfall simpel, aber genial: Warum nicht das Molekül des Firmenlogos in das Lochbild der Fassade integrieren? Dies überzeugte den Bauherrn genauso wie das Planungsteam. Nach den ersten Abstimmungsgesprächen stand das Ziel der Fassadenumsetzung fest: Vom Blickwinkel aus der Entfernung soll lediglich eine Art Gewebestruktur wahrgenommen werden, erst in der Nähe soll erkennbar sein, dass sich das Lochbild aus einzelnen Molekülen zusammensetzt.

Die Fassade setzt sich nun aus ca. 50 unterschiedlichen Blechgrößen zusammen, die alle mit den Molekülen so „belegt“ wurden, damit sich am Ende ein einheitliches Bild ergibt. Durch die Lochung der zwei Millimeter starken Aluminium-Bleche schimmert je nach Lichteinfall die Farbe Blau durch. Sowohl die 2-lagige Unterkonstruktion als auch die zur Dämmung angebrachten Sandwichpaneele erhielten eine entsprechende Lackierung. So wurde nicht nur das Logo, sondern auch die Firmenfarbe des Chemiespezialisten in der Fassade integriert. Nachts wird diese zudem beleuchtet, um das besondere Bauwerk in Szene zu setzen.

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