Mythos vs. Tatsache: Die Dichtigkeitsprüfung am Flachdach
Jeder Dachdecker kennt es- Das mulmige Gefühl in der Magengegend, wenn der Leckageorter das neue Dach und damit die eigene, erbrachte Leistung auf den Prüfstand stellt.
Um eine Dichtigkeitsprüfung am Flachdach durchzuführen, gibt es unterschiedliche Messmethoden. Auf eine diese Messmethoden wollen wir heute näher eingehen, den Tatsachen in das Auge blicken und einen Mythos dorthin schicken, wohin er gehört:
In die Sagenwelt.
Wir schreiben heute über die Dichtigkeitsprüfung mittels Hochvolt- Besen.

Wenn man den Messtechniker bei seiner Arbeit zusieht, sieht es so aus, als würde der Messtechniker die Dachfläche sauber kehren. Aber nur auf den ersten Blick.
In Wirklichkeit werden mit dem Hochvolt- Besen Undichtigkeiten in der Dachhaut ausfindig gemacht. Aber wie funktioniert das?
Nun zu den Tatsachen:
Die Hochvoltmessung basiert darauf, dass bei ausreichend hoher Spannung ein Lichtbogen bzw. Funken an undichten Stellen von Abdichtungsbahnen erzeugt werden kann.
Zur Messung verwendet man eine Messeinheit, die aus einem akkubetriebenen Spannungsgeber, einem Handgerät mit Drahtbürstensonde und einem Erdungskabel besteht. Je nach Gerätetyp können hier bis zu 30kV erzeugt werden.
Der Spannungsgeber wird vor der Messung mit dem Erdungskabel an die Hausmasse angeschlossen. Es wird eine Hochspannung entsprechend der Dicke des Abdichtungsmaterials angelegt (z.B. 1,5 mm PVC- ca. 6-10 kV). Die Drahtbürstensonde wird auf die Abdichtung aufgesetzt und über die Dachfläche geführt. Die Abdichtung muss trocken und sauber sein, um eine Entladung bei Pfützenbildung oder über Feuchte in der Verschmutzung zu umgehen. Wird die Drahtbürstensonde über einen mechanischen Defekt in der Abdichtung geführt, kommt es zu einer Entladung. Die Spannung fließt vom Besen durch das Leck, durch die nasse (zumindest feuchte) Dämmung, durch die defekte Dampfsperre und wird über die Hausmasse abgeleitet.
Soweit zu den Tatsachen, kommen wir nun zum Mythos:
Der Mythos besagt, dass Nahtbereiche mittels Hochvolt- Besen geprüft werden können.
Allerdings gestaltet sich die Messung bei undichten Nähten als sehr schwierig, da hier der Lichtbogen bzw. Funken nicht vertikal über die darunterliegende leitfähige Ebene abfließt, sondern zunächst eine horizontale Strecke zwischen zwei Abdichtungslagen zurücklegen muss. Diese müssen in der Naht- Fehlstelle ausreichend Feuchtigkeit aufweisen, sonst ist ein Anmessen der offenen Naht technisch nicht möglich. Da für die Anwendung dieser Messmethode aber zeitgleich die Abdichtung trocken sein muss, ist die Voraussetzung offene Nähte anzumessen nicht gegeben.
Vorteile:
Schnelle und kostengünstigere Messmethode für große Flächen ohne Auflast. Messergebnisse für mechanische Beschädigungen sind sehr gut.
Nachteile:
Die Oberfläche muss trocken und relativ sauber sein. Die Qualität der Messergebnisse bei Fehlstellen in der Naht ist durchschnittlich.
Insofern man also wieder ein mulmiges Gefühl bei der Dichtigkeitsprobe haben sollte, ist man gut beraten sich darüber zu informieren, welche Messmethoden auch Nahtbereiche genau unter die Lupe nehmen können.
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Weil Erfahrung Vertrauen schafft!
Flachdach dicht. Punkt.