Modernes Gasthaus mit dem wohligen Gefühl „von damals“
Aufg’sperrt ist am Kagraner Platz. Seit gestern sind endlich die Pforten im Wiener „Napoleon“ geöffnet und Gäste werden feierlich willkommen geheißen.
Seit letztem Jahr wurde an dem neuen Konzept getüftelt. Nach einem erfolgreichen Pop-up Sommer in 2020 entschied sich die umtriebige Gastronomie- und Cafetiérs-Familie Querfeld dazu, das Napoleon auf einen dauerhaften Betrieb umzugestalten. Die Idee der Querfelds war es, ein gemütliches Gasthaus zu schaffen, das die Tradition und Seele des Hauses spürbar macht.
Als Partner für Design und Baumanagement für dieses spannende Projekt entschied man sich das Innenarchitekturbüro „Derenko“ zur Seite zu nehmen. „Wo jeder sein Platzerl findet“, lautet der Leitspruch des Lokals. Das bezieht sich einerseits auf den Gast, der sich in einem der vielen Räume auf zwei Ebenen (s)einen Lieblingsplatz finden darf, andererseits auch auf die Wichtigkeit der Gasthausfamilie, die eine zentrale Rolle in dem Gesamtkonzept spielt.
Die Geschichten, Erlebnisse und Gewohnheiten dieser Familienmitglieder werden in den einzelnen Räumen, sowie im ganzen Haus anhand von Möbeln, Bildern und Dekorationselementen erzählt. Jeder Raum präsentiert sich optisch komplett unterschiedlich. Beim Wechseln von einem in den nächsten Raum, hat man das Gefühl als betrete man jeweils eine gänzlich neue Welt.
So findet man sich beispielsweise in Opa’s Jagdstüberl wieder, wo Hirschgeweihe an der Wand hängen, rustikale Bänke zum Verweilen einladen, eine traditionelle Holzvertäfelung an der Wand sowie Fleckerlteppiche an eine tatsächliche Jagdstube vom Großvater erinnern.
Der Mutter, welche den Charakter der leidenschaftlichen Sammlerin trägt und sich für Kunst interessiert, ist das Atelierzimmer zugeordnet. Dies zeigt sich farbenprächtig, bunt mit Staffeleien und Gemälden als Dekoration. Konträr zum Hofburgzimmer, welches sich in klassischem Rot gehüllt, umgeben von prunkvollen Kronleuchtern mehr glanzvoll gibt.
Die sogenannte „Wohnstube“ im unteren Bereich des Gasthauses versprüht authentisches Wohnzimmer-Flair aus anno dazumal. Ein echter alter Kachelofen mit uriger Holzbank davor, Spitzendecken oder aufgesetzte Holztram an der Decke strahlen Gemütlichkeit und das Gefühl an eine vertraute Umgebung aus.
In manchen Räumen fühlt man sich in „die gute alte Zeit“ zurückversetzt. Wo in Oma’s Kuchl der Strudelteig gezogen wird und die Mehrgenerationenfamilie zum alltäglichen Plausch zusammenkommt. Das Gasthaus und die Familie unter einem Dach. Seinerzeit, jedoch modern interpretiert.
Bewusst nach Altem, Schönem suchen, und mit neuen Akzenten versehen. Dieses Motto stellte einen wesentlichen Auftrag in der Innengestaltung dar und darf ab sofort in den jeweiligen Themenzimmern mit Neugierde entdeckt werden.
Bleibt zuletzt die Frage nach der Verbindung zu Napoleon. Entgegen so mancher Spekulationen war dieser nie Gast des Hauses. Namensgeber des charmanten Dorfgasthauses ist vielmehr das vierbeinige Familienoberhaupt, „Napoleon“, der Hund, der als Illustration auch das Logo ziert.
© Derenko GesmbH