Es werde Licht
Ehemaliges Pfarrhaus in Basel, Schweiz von Vécsey Schmidt Architekt*innen.
Heutzutage ist es einfacher, Bauherrschaften von der Verwendung recycelter Materialien zu überzeugen als noch vor 10 Jahren. Sie sind dazu bereit, Mehrkosten zu tragen, um unnötigen Abfall zu vermeiden. Die Verwendung alter Baumaterialien bringt zusätzlich eine Patina mit sich, die den Projekten zugutekommt.
Das im Jahr 1867 fertiggestellte Pfarrhaus Elisabethen diente traditionell als Ort der Begegnung zwischen der Pfarrerfamilie und der Kirchengemeinde. Vécsey Schmidt Architekt*innen haben die ursprünglichen Funktionen des Hauses in die Gegenwart überführt und einen Kreativcluster in den aufwendig restaurierten Geschoßen vorgeschlagen. Sie haben das räumliche Potenzial der Dachgeschoße entdeckt und durch das neu eingefügte Tageslicht den Dachboden in inspirierende Räume verwandelt.
“Wir verbrachten zwei Tage im Dachstuhl, um die Atmosphäre des Ortes zu spüren und den Charakter der Räume zu verstehen. Wir erkannten schnell, dass inspirierende Räume unter den Blümchentapeten verborgen lagen.”
– Christoph Schmidt, Vécsey Schmidt Architekt*innen
Die sichtbaren Spuren der Zeit an den Wänden und Balken harmonieren mit den neu eingebauten Elementen. Der Weiterbau eines Hauses wird von den Architekt*innen als ein langfristiger Prozess betrachtet, weshalb sie bewusst auf Kontraste in der Konstruktion verzichten, wohl aber neue und alte Oberflächen einander direkt gegenüber stellen.
Zum Glück wurden bereits in den siebziger Jahren Dachsflächenfenster installiert, da neue aufgrund denkmalpflegerischer Vorschriften nicht erlaubt gewesen wären. Neue VELUX Dachfenster mit passender Verschattung wurden für die bestehenden Öffnungen gewählt. Die elektisch bedienbaren Dachfenster ermöglichen neben der Versorgung mit Tageslicht auch eine gezielte natürliche Belüftzung.
Die VELUX ÜBERFIRST Lichtlösung, welche ein Oberlicht mit strukturiertem Drahtglas ersetzte, verwandelte das Treppenhaus in einen repräsentativen Raum und lässt nun Tageslicht bis ins Erdgeschoß. Diese Lichtlösung verbirgt sich vom Treppenhaus gesehen hinter einer transluzenten Schicht, um einen gleichmäßigen Lichteinfall zu erzeugen.
Das helle Foyer des Büros dank der verglasten Trennwand, führt zu den verschiedenen Arbeitsbereichen. Auch der Aufstieg zum Dach folgt dem Tageslicht – von der schmalen Treppe ins Modellbaugeschoss bis zur Leiter auf das Dach.
Seit dem Einzug von Vécsey Schmidt Architekt*innen vor zwei Jahren füllt sich der offene Dachstuhl mit Modellen, Plänen, Büchern und anderen Spuren kreativer Arbeit. Keine Ecke bleibt ungenutzt – der alte Dachboden erhielt eine stilvolle Neugestaltung und es wird eine moderne Interpretation seines früheren Zwecks – der Lebensader des Gebäudes – gelebt.
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