Effiziente Lösung durch Vakuum-Sprührohrentgasung
Reflex Winkelmann im Einsatz für die Stadtwerke Hamm
Zunächst wurden Erdgas, Trinkwasser und Strom angeboten, im Jahr 1967 dann in der Versorgung der Region Hamm ein weiterer Meilenstein gesetzt: mit dem Angebot von Fernwärme. In diesem Jahr feiert die umweltfreundliche und energiesparende Wärmeversorgung dort also ihr 50-jähriges Jubiläum. Dass die Versorgung auch künftig zuverlässig und reibungslos von statten geht, daran sind unmittelbar auch die Spezialisten von Reflex Winkelmann beteiligt, einer der führenden Anbieter hochwertiger Systeme für die Heizungs- und Warmwasser-Versorgungstechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Ahlen entwickelt, produziert und vertreibt neben Membran-Druckausdehnungsgefäßen innovative Komponenten und ganzheitliche Lösungen für Druckhaltung, Nachspeisung, Entgasung und Wasseraufbereitung sowie Warmwasserspeicher und Plattenwärmetauscher.
Aufgabe für die Reflex Abteilung Project Sales durch die Stadtwerke Hamm: Eine zuverlässige und konstante Entgasung des Ausdehnungs- bzw. Nachspeisebehälters zu realisieren, inklusive der Entgasung des Umlaufwassers – und das mit einer einzigen Anlage. Die Einbindung in die vorhandene Anlage erfolgte bauseits, die Inbetriebnahme verlief reibungslos.
Zum Hintergrund: Für ihre etwa 1.700 Hausanschlüsse in Hamm-Heessen und ihre derzeit rund 50 Gewerbe- und Industriekunden, Verwaltungen und Behörden benötigen die Stadtwerke Hamm jährlich etwa 135 Millionen Kilowattstunden Wärme und Prozessdampf. Mit der Installation des Fernwärmeverbundsystems wurde an den beiden Standorten Mitte und Heessen auch die neu errichtete Wärmetauscher-Anlage in Betrieb genommen.
Zwei Standorte mit einem gravierenden Unterschied: „Aufgrund der technischen Gegebenheiten gibt es in den Versorgungsanlagen in Heessen im Gegensatz zum Versorgungsgebiet Mitte dauerhafte Schwierigkeiten mit der sekundärseitigen Verschmutzung der Wärmetauscher-Anlagen“, sagt Dietmar Sprenger, Leiter Fernwärmeversorgung der Stadtwerke Hamm GmbH.
Um diese Problematik im Heizwerk Heessen zumindest abzuschwächen, wurde durch Reflex Winkelmann der Einbau einer Servitec Vakuum-Sprührohrentgasung empfohlen und letztendlich installiert. Ziel war es, den aufgrund hoher Nachspeisemengen sowie des zur Atmosphäre offenen Ausdehnungsgefäßes geschuldeten Einsatzes hoher Mengen an Chemikalien zur Sauerstoffbindung zu reduzieren. Damit die Kapazitäten der Anlage bestmöglich genutzt werden können, wurden die Einstellparameter für die Zyklen sowie der Laufzeiten angepasst. Dietmar Sprenger: „Die Investition hat sich gelohnt. Durch den Betrieb der Vakuum-Sprührohrentgasung ist ein deutlicher Rückgang der Menge an Sauerstoffbindemitteln feststellbar.“
Bei der im Markt bewährten Servitec Produktreihe steht die aktive Entgasung auch gelöster Gase im Fokus. Ein Teilstrom des Inhaltswassers wird dabei der Anlage entnommen, in der Servitec im Vakuum entgast und nahezu gasfrei wieder in die Anlage eingespeist. Automatisch gesteuerte Motorkugelhähne sorgen für eine Wechselentgasung von System- und Nachspeisetank. Großer Vorteil bei der Servitec Vakuum-Sprührohrentgasung: Die Pumpe wurde zusätzlich mit einem Frequenzumformer ausgestattet und kann somit im Dauerbetrieb gefahren werden. Durch den Wechsel von Lauf- und Stillstandzeiten ist stets ein effizienter Betrieb ohne störende Druckschwankungen gewährleistet. Qualität liegt im Detail, welche unabhängig angestellte Untersuchungen zu dieser Technologie eine maximale Effizienzsteigerung von bis zu 10,6% in von Heizungs- und Kaltwassersystemen, bescheinigen. Zusätzlich wird unter anderem auch der Sauerstoffgehalt des Füll- und Ergänzungswassers um etwa zwei Drittel reduziert, was die Entstehung von Korrosionserscheinungen auf ein Minimum reduziert.
Bereits zuvor – bei einem vorherigen Großprojekt – wurden von Reflex Winkelmann in der Hammer Müllverbrennungsanlage eine Sonderpumpendruckhaltung mit zwei je 40 m³ fassenden Auffangbehältern sowie eine Sonderentgasung installiert. Die Druckhaltungsanlage ist seitdem ein wichtiger Teil der Fernwärmeauskopplung. Von der Müllverbrennungsanlage, die über eine Maximalleistung von 25 MW verfügt, führt die Fernwärmetransportleistung zu den Heizwerken in Hamm-Mitte und Hamm-Heesen. Durch den Bezug der Fernwärme aus dem Verbrennungsprozess des Mülls konnte der Primärenergiefaktor dank des verringerten Einsatzes fossiler Brennstoffe noch erheblich verbessert werden.