Das Regenwassermanagement der Zukunft
Wavin StormHarvester – digital und vorausschauend
Infolge zunehmender Starkregenereignisse stehen kommunale Entscheidungsträger vor der anspruchsvollen Herausforderung, die Klimaresilienz von Städten zu verbessern und Menschen und vulnerable Infrastrukturen vor den negativen Folgen solcher Extremwetterlagen zu schützen. Ein naturnahes, dezentrales und smartes Regenwassermanagement bietet Anwendern und Netzbetreibern die Möglichkeit unter Einbeziehung intelligenter Sensorik und Prognosedaten vorausschauend zu handeln.
Seit vielen Jahren werden Versickerungs- und Regenrückhaltesysteme auf herkömmliche Weise geplant und umgesetzt. Das anfallende Regenwasser wird von den Oberflächen aufgenommen, dann zu den unterirdischen Tanks geleitet, von wo aus das Wasser kontrolliert abgeleitet oder für eine spätere Nutzung zurückgehalten wird. Einen Paradigmenwechsel in dieser bewährten Systemgeometrie bietet Wavin StormHarvester. Auf Grundlage einer intelligenten Sensorik optimiert es die Bewirtschaftung von Regenwasser und trägt dazu bei, Überschwemmungen infolge von Starkregenereignissen proaktiv entgegenzuwirken.
Eine Lösung, die mitdenkt
Klimawandel und Urbanisierung haben entscheidenden Einfluss auf die Wasserwirtschaft. Diese globalen Veränderungen erhöhen die Anforderungen an ein zukunftsfähiges Regenwassermanagement. Einen Quantensprung in Richtung einer smarten Regenwasserbewirtschaftung ist dabei zweifellos Wavin StormHarvester – eine kombinierte Lösung aus Wavin-Tanks und StormHarvester-Sensorik. Wesentliches Feature dieser innovativen Systemlösung: auf Basis einer intelligenten Vernetzung der im System erfassten Pegelstände sowie aktueller Prognosedaten zu bevorstehenden Regenereignissen wird gewährleistet, dass im Falle von Starkregenereignissen stets genügend Aufnahmekapazitäten zur Verfügung stehen. Dagegen werden die Pegelstände im Normalbetrieb so optimiert, dass das in den Tanks befindliche Wasser für eine nachhaltige Regenwassernutzung bereitgestellt wird. Während konventionelle Rückhaltesysteme meistenteils leer stehen und Versickerungssysteme nur in Bodenverhältnissen mit passender Permeabilität eingesetzt werden können, verändert das neue System damit die Spielregeln komplett in Richtung eines intelligenten naturnahen Regenwassermanagements. Und all das mit erheblichen ökonomischen und ökologischen Vorteilen, denn durch die Nutzung des Regenwassers wird wertvolles Trinkwasser gespart. Wird das Oberflächenwasser dagegen versickert und kontrolliert in den Untergrund abgegeben, hat dies einen positiven Effekt auf die Grundwasserneubildung.
Am natürlichen Wasserkreislauf orientiert
Bei herkömmlichen Systemen für die Wiederverwendung des Regenwassers wird über einen Notüberlauf das überschüssige und nicht benötigte Wasser direkt in die Kanalisation oder den Vorfluter geleitet. Bei einem reinen Regenrückhaltesystem hingegen wird das anfallende Regenwasser aufgrund eines nachgeschalteten Drosselorgans in dem Tank aufgestaut und kontrolliert mit einer definierten Abflussmenge an die Kanalisation oder den Vorfluter abgegeben. Bei beiden Systemen wird einer der wertvollsten Rohstoffe der Erde, das Wasser, verschwendet, indem es gar nicht bzw. nicht ausreichend genutzt oder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt wird. Mit der Kooperation zwischen der Wavin GmbH und der StormHarverster Ltd können zukünftig beide Anwendungsgebiete effizient kombiniert werden. Aus einem gewöhnlichen Rückhaltesystem entsteht ein smartes Regenwassermanagementsystem.
Intelligente Sensorik
Das System steuert den Füllstand des Tanks. Grundlage hierfür ist die kontinuierliche Kommunikation zwischen einem Absperrschieber oder einem Pumpensystems und den Daten der örtlichen Wettervorhersagen. Diese Daten werden durch einen intelligenten und hochgenauen Algorithmus ausgewertet und an das Kontrollzentrum gesendet. Dabei überprüft das System engmaschig die prognostizierten Informationen und bestimmt alle 5 Minuten einen „sicheren“ Füllstand innerhalb des Tanks. Bei einem Großteil der Regenereignisse, welche eher kurzzeitig und mit einer geringen Intensität auftreten, wird der Wasserstand nur um einen kleinen Prozentsatz abgesenkt. Diese Absenkung ist ausreichend, um die vorhergesagten anfallenden Regenwassermengen in dem Tank zwischenspeichern zu können.
Die Praxis hat gezeigt, dass der Wasserstand häufig bereits niedriger als die geforderte prozentuale Reduzierung ist, da das Wasser entweder kontinuierlich weiterverwendet wird oder kontrolliert (Drossel) abfließen kann.
Die stärkeren, kurzen und intensiven Regenereignisse (Wolkenbrüche) werden durch eine Kombination aus Atmosphärendruck und zu erwartenden Niederschlägen vorhergesagt. Wolkenbruchereignisse treten nur auf, wenn bestimmte atmosphärische Druckverhältnisse vorliegen. Diese werden kontinuierlich durch das smarte Regenwassersystem überwacht und ausgewertet. Sollten Bedingungen ermittelt werden, die einen sogenannten Wolkenbruch begünstigen, wird der Tank zur Vorbereitung auf ein mögliches Starkregenereignis komplett entleert.