Cybersicherheit in der Gebäudeplanung: NIS-2 und KNX Secure
Die fortschreitende Digitalisierung im Bauwesen stellt neue Anforderungen an Planung, Ausführung und Betrieb von Gebäuden. Mit der Umsetzung der NIS-2-Richtlinie in nationales Recht gewinnt das Thema Cybersicherheit in der Gebäudetechnik zusätzlich an Bedeutung – auch für Architekt:innen und Fachplanende.
Die Bedrohungslage ist deutlich: Laut Bitkom belief sich der durch Datendiebstahl, Spionage und Sabotage verursachte Schaden für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 auf über 266 Milliarden Euro. Fast zwei Drittel dieses Betrags gehen auf Cyberangriffe zurück. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigt diesen Trend – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Bildungsbauten geraten zunehmend ins Visier. Die EU reagiert mit der NIS-2-Richtlinie, die einheitliche Standards für Sicherheitsmaßnahmen in den Mitgliedsstaaten schaffen soll.
Was bedeutet NIS-2 für Architekt:innen und Planende?
Die NIS-2-Richtlinie (Network and Information Security Directive) erweitert den Geltungsbereich ihrer Vorgängerregelung erheblich. Betroffen sind nun auch Unternehmen und Einrichtungen, die bislang nicht unter die frühere NIS-Richtlinie fielen. Dazu zählen – abhängig von Größe, Tätigkeitsfeld und Kritikalität – auch Projekte im Bau- und Immobiliensektor, bei denen komplexe technische Gebäudeausrüstung zum Einsatz kommt.
Planende, die an solchen Projekten beteiligt sind, sollten sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen vertraut machen. Denn schon in der Planungsphase entscheidet sich, ob und wie Gebäude später sicher betrieben werden können – insbesondere, wenn Automationssysteme, digitale Zutrittskontrollen oder vernetzte Steuerungen zum Einsatz kommen.
Technologische Antwort: KNX Secure
Eine passende Antwort auf die gestiegenen Anforderungen bietet das etablierte Bussystem KNX mit seiner Sicherheitserweiterung KNX Secure. Es schützt die Kommunikation innerhalb der Gebäudeautomation zuverlässig vor unbefugtem Zugriff – sowohl auf IP-Ebene als auch auf der Busleitung.
- KNX IP Secure verschlüsselt alle Telegramme im IP-Netzwerk und schützt so vor Manipulationen und unberechtigtem Zugriff.
- KNX Data Secure sichert zusätzlich die Kommunikation über die klassische Busleitung (Twisted Pair) oder drahtlos.
Beide Protokolle wurden gemäß EN ISO 22510 als internationale Sicherheitsstandards zertifiziert. Damit erfüllen sie bereits heute die Anforderungen, die mit der Umsetzung von NIS-2 verbunden sind. Für Architekt:innen und Fachplaner:innen bedeutet das: KNX Secure kann rechtssicher spezifiziert und in sicherheitsrelevante Projekte integriert werden – insbesondere dort, wo die IKT-Infrastruktur (Informations- und Kommunikationstechnik) in die Verantwortung der Planung fällt.
Sicher planen – von Anfang an
Mit KNX Secure lassen sich Gebäudeautomationssysteme realisieren, die von Beginn an gegen typische Angriffsszenarien wie Replay-Attacken, Telegrammmanipulationen oder Man-in-the-Middle-Angriffe geschützt sind. Hersteller wie JUNG bieten hierfür passende Komponenten an, die sich effizient in die Planung und Umsetzung integrieren lassen. Die Geräte verfügen über Sicherheitszertifikate und lassen sich komfortabel in der ETS projektieren. Die sichere Kommunikation zwischen Sensorik und Aktorik wird so zu einem festen Bestandteil des gebäudetechnischen Gesamtkonzepts.
JUNG Publikation vermittelt aktuelles Wissen
Unter dem Titel „Die Bedeutung und Folgen der NIS-2-Richtlinie für Fachplanende“ hat JUNG ein fundiertes Whitepaper zur NIS-2-Richtlinie und Cybersicherheit in der Gebäudetechnik veröffentlicht. Die kostenfreie Publikation vermittelt Planenden und Ausführenden einen kompakten Überblick über die neuen Pflichten, erläutert die Auswirkungen auf die intelligente Gebäudetechnik und zeigt praxisnah auf, welche Standards – etwa KNX Secure – künftig eine Schlüsselrolle spielen.










