Wohnen am Stadtpark


 

Neubau eines Wohngebäudes als markantes Ende einer Häuserzeile mit Stadtparkblick in Hamburg Winterhude

Der Jahnring gehört zu Hamburgs Ring 2 und stellt den nördlichen Abschluss des Hamburger Stadtparks dar. Die so nur einseitige Bebauung der 6-spurigen Magistrale ist geprägt von Nachkriegszeilenbauten, die über mehrere Grundstücke hinweg parallel zur Straße eine klare Richtung erzeugen. Lediglich durch den Versprung der einzelnen Zeilen zur Straße wird diese klare Raumkante unterbrochen. Das Zeilenende einer dieser prägenden Häuserzeilen auf dem vergleichsweise schmalen Grundstück zu gestalten war einer der Schwerpunkte der Aufgabenstellung.

Kubatur

In Fahrtrichtung durch den zurückversetzten Nachbarn prominent wahrnehmbar kommt der Giebelfront der Bebauung eine besondere Bedeutung zu. Die vor Ort übliche Satteldachbebauung wird diesem Anspruch nur unzureichend gerecht. Die geringe Breite des schmalen und gleichzeitig großen Grundstücks und der Zeilenversprung des Nachbarn wird durch einen nach hinten langestreckten Baukörper kompensiert. So wird das Baublockinnere zur Verkehrsader abgeschirmt und beruhigt. Gleichzeitig wird das Zeilenende gefasst und akzentuiert. Durch ein Abrunden der Ecke wird zwischen der Straßenfassade und der Giebelseite vermittelt und es entsteht ein monolithischer Baukörper der als einheitliches Volumen wahrgenommen wird. Die Staffel bildet einen Hochpunkt, so wird der Abschluss der Zeile betont.

Fassade

Das Wohngebiet ist durch eine Vielzahl von Klinkerfassaden unterschiedlicher Farben geprägt. Dominierend und bei den angrenzenden Zeilenabschnitten ebenfalls verbaut sind Hamburg-typische Gelbklinkerfassaden. Mit dem gleichen Farbspektrum schmiegt sich der Neubau an die grenzständige Bestandsbebauung. Gleichzeitig wirkt das Erscheinungsbild durch die Farbmelange im Klinkerbild frisch und zeitgemäß. Das Element der horizontalen Balkonbänder der Nachbarbebauung wird aufgenommen. So fügt sich der Baukörper weiter in die Nachbarschaft ein. Die massiven Brüstungen schirmen das Wohnungsinnere ab und fassen gleichzeitig den Ausblick aus den Wohnungen in das Grün des Stadtparks. Außerdem werden die Balkone um die runde „Ecke“ herumgeführt und vermitteln so weiter zwischen den beiden Gebäudeseiten.

Die Fenster treten in einem dunklen, warmen Grauton zurück. Das Grau der Fugen nimmt diese Farbigkeit auf, so dass der Klinker fein herausgearbeitet wird. Das ausgewogene Spiel von Fenster- und Wandflächen gibt dem Baukörper eine monolithische Erscheinung.

Grundrissgestaltung

Die ersten drei Etagen sind als Dreibund organisiert. Die 2- und 3-Zimmerwohnungen variieren in ihrem Layout. Lediglich der Badkern ist als Modul in fast allen Wohnungen gleich. Während die Apartments im barrierefreien Erdgeschoss offene Terrassen mit Gartenanschluss erhalten, sorgen großzügige Balkone in den Obergeschossen für ausreichend privaten Außenraum. Die beiden zum Jahnring organisierten Einheiten verfügen über Ost- und Südbalkone. Die rückwärtigen Balkone sind gen Westen ins ruhige Blockinnere orientiert. In der Staffel sind zwei Wohnungen untergebracht von denen mit dem umlaufenden Gebäuderücksprung eine freie Aussicht in die Baumkronen des Stadtparks möglich ist.

Nachhaltigkeit

Grundlage für das Gebäude war eine material- und ressourcenschonende Planung. Kompakte Wohnungsgrundrisse mit vielen Zimmern und eine minimierte Erschließungsfläche führen zu einem geringen Platzverbrauch und einem kompakten Baukörper. Das Untergeschoss reduziert den Flächenverbrauch, da Abstellräume und Technikflächen aus den Wohnungen ausgelagert werden können.

Im Rahmen der KfW55 Förderung wurde das Gebäude mit hochgedämmter Hülle geplant. Das Fenster-Wandflächenverhältnis beträgt lediglich 1:7, wodurch im Winter wenig Wärmeverluste über die transparenten Bauteile erfolgt und im Sommer eine Überhitzung der Räume vermieden wird. Die vorgehängten Balkone und zusätzliche Rollläden dienen im Sommer als weiterer Sonnenschutz. Im Winter werden durch die tiefstehende Sonne solare Gewinne ermöglicht. Die massive Bauweise dient im Winter als Wärmespeichermasse und im Sommer zur Kühlung.

Das Gebäude wird über Fernwärme mit Energie für Heizung und Warmwasser versorgt.

Auf dem Gründach ist eine Vorrüstung für Photovoltaik-Module erfolgt.

Haustechnisch wurde das Gebäude mit einem geringen Technisierungs-Grad möglichst wartungsfrei und ressourcenschonend geplant.

Die Fensterlüftung der Wohnräume wird durch eine Abluft in den Sanitärkernen mit Nachströmventilen in der Außenfassade unterstützt. Durch die Führung in der Wärmehülle wird die nachströmende Luft vorkonditioniert. Gleichzeitig sind die Ventile – ebenso wie die Fenster – schallgedämmt.

© Heribert-Schindler

Auch durch das Rettungswegkonzept konnte der Installationsaufwand mit wenigen Technikkomponenten geringgehalten werden. Der 1.Rettungsweg erfolgt über ein natürlich entrauchtes Treppenhaus im Inneren des Gebäudes, der 2. Rettungsweg erfolgt über Anleiterung.

Die geringe Versieglung gewährleistet eine optimale Versickerung des Regens auf dem Grundstück. Notwendige Feuerwehraufstellflächen wurden als Schotterrasen geplant, die gepflasterten Wege- und Terrassenflächen wurden auf ein Minimum reduziert. Durch das Gründach und die Kiesflächen auf den Dächern wird der Ablauf des anfallenden Regenwassers verzögert, die Regenwasserentsorgung der Dach- und Balkonflächen wurde über eine Rigole im rückwärtigen Garten geplant.

Das Projekt können Sie sich hier im Detail ansehen.
Mehr Informationen finden Sie auf unserer Homepage und auf Instagram.

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