Geokunststoffe leisten Beitrag zu dauerhaftem Hochwasserschutz

Die zunehmende Intensität möglicher Regenereignisse stellt Planer und Ausführer vor neue Herausforderungen. Nicht zuletzt die Flutkatastrophe 2021 hat die Bedeutung des Hochwasserschutzes auch ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Geokunststoffe stellen ein wichtiges Instrument zum Schutz der Infrastruktur und von Gebäuden vor Überschwemmungen dar. Zu ihnen zählt eine Erosionsschutzmatte der Freudenberg-Gruppe. Sie dient der Stabilisierung von Ufern sowie der Deichsicherung. Wie zuverlässig und damit in doppeltem Sinne nachhaltig sie ist, belegen bereits vor Jahrzehnten realisierte Bauvorhaben. Und auch eine jüngst durchgeführte Ausgrabung kommt zu diesem Schluss.   

© Freudenberg Performance Materials Holding GmbH

Schwergewicht im Ufer- und Küstenschutz

Bei dem Produkt handelt es sich um die Erosionsschutz- und Krallmatte EnkaMat A20. Sie wurde auf den Markt gebracht, als die Geokunststoff-Aktivitäten des Unternehmens noch zu Akzo Nobel gehörten. Bis heute wird die Matte in fast unveränderter Form am selben Produktionsstandort in Deutschland hergestellt. EnkaMat A20 ist eine gut zwei Zentimeter dicke Matte, die mit einem Mineralfilter verfüllt ist. Hierdurch kommt sie auf ein Eigengewicht von stolzen 20 Kilogramm pro Quadratmeter. Dennoch ist das in fünf Metern Breite gelieferte Material sowohl flexibel als auch wasser- und luftdurchlässig.

Uferschutz = Hochwasserschutz

Ufer, die auch bei steigenden Pegelständen und zunehmender Strömungskraft nicht erodieren, entschärfen die Hochwassergefahr. Dichte Vegetation stellt den natürlichsten und zugleich wirkungsvollsten Erosionsschutz an Uferböschungen dar.  Wo Wellenschlag und hohe Fließgeschwindigkeiten ihr Wachstum erschweren, schafft EnkaMat A20 optimale Bedingungen. Hierfür wird zunächst der Untergrund planiert und eingesät. Anschließend erfolgt die Verlegung der Geokunststoffmatte. Hier bildet sie eine künstliche Wurzelstruktur. Das unter der Matte herrschende Milieu in Verbindung mit der Durchlässigkeit des Materials für Luft und Wasser fördert ein schnelles Keimen des Saatguts und zügiges Pflanzenwachstum. Im Normalfall ist EnkaMat A20 schon bis zum Ende der ersten Vegetationsperiode flächig durchwachsen. Bis es so weit ist, stabilisiert der Geokunststoff das Ufer gleich nach dem Einbau und bietet sofortigen Erosionsschutz.

Deichsicherung

Neben dem Einsatz für den Uferschutz kommt EnkaMat A20 vielfach beim Bau neuer Deiche sowie zur Sicherung bestehender Deichabschnitte zum Einsatz, die bei Hochwasser stark belastetet werden. Die Funktionsweise ist dieselbe wie im Uferschutz: Die durch das hohe Eigengewicht entstehende Auflast verleiht Deichen die nötige Stabilität. Gleichzeitig gewährleistet die Matte die Etablierung einer dichten Grasnarbe.

Dauerhaft in Top-Form

Sowohl für den Erosionsschutz an Ufern als auch im Deichbau ist EnkaMat A20 in den vergangenen Jahrzehnten in unzähligen Bauvorhaben zur Umsetzung von Maßnahmen für den Hochwasserschutz zum Einsatz gekommen. Zu den Vorzeigeprojekten zählt eine künstlich angelegte Wasserstraße im niederländischen Niederweert südöstlich von Eindhoven. 16 Jahre nach dem Einbau ist die Erosionsschutzmatte noch vollkommen intakt. Eine Erneuerung dürfte auch nach weiteren Jahrzehnten nicht erforderlich sein. Vor einigen Monaten wurde bei einem Bauvorhaben, dessen Realisierung ebenfalls lange zurückliegt, die Erosionsschutzmatte versuchsweise wieder ausgegraben. Es sollte festgestellt werden, inwieweit ein Recycling der Bestandteile beziehungsweise gar eine Wiederverwendung der Matte möglich wäre. Dabei hat sich gezeigt, dass die Bestandteile von EnkaMat A20 unversehrt waren. Zudem ließen sie sich problemlos von den organischen Materialen trennen. Auch dies ist ein Beleg für den dauerhaften Beitrag des Geokunststoffes zum Hochwasserschutz sowie für seine Umweltverträglichkeit: ein doppelt nachhaltiges Bauprodukt.