Flamco liefert Großverteilersystem für das Wohn- und Geschäftshaus SEE You am Dortmunder Phoenixsee
Flexibel, vorgefertigt und vorzeigbar
Der Phoenixsee ist Dortmunds Adresse Nummer 1: Anwohner und Gäste wollen den Seeblick beim Wohnen, Arbeiten oder Flanieren genießen. Das alles vereint das Neubauprojekt SEEyou, das von der Firma Derwald GmbH & Co. KG errichtet wurde. Büro-, Gewerbe- und Wohnflächen von insgesamt über 7.000 m² erstrecken sich hier auf verschiedene „Decks“. Mit Heiz- und Kühlenergie versorgt werden diese über zwei Luft-Wärme-Pumpen auf dem Dach. Die Energieverteilung übernimmt ein Großverteilersystem von Flamco. Dieses überzeugte bei dem Projekt insbesondere durch seinen zeitsparenden, transportfreundlichen und flexiblen Aufbau.
Wer sich in ein Objekt in der 1a-Lage Phoenixsee einmietet, hat große Erwartungen. Das gilt auch für den Wärmekomfort. Damit die Räumlichkeiten das ganze Jahr über angenehm temperiert sind, werden zwei Luft-Wärme-Pumpen mit einer Leistung von gesamt 364 kW eingesetzt, welche, je nach Bedarf, Wärme- oder Kühlenergie erzeugen. Zusätzlich decken drei Kessel mit insgesamt 300 kW Bedarfsspitzen ab. In der Gastronomie im Erdgeschoss und in den Wohneinheiten in den oberen Geschossen gibt es eine Fußbodenheizung, hinzu kommen Unterflurkonvektoren an den großen Fensterfronten. In den Büros dagegen ist eine Heiz-/Kühldecke verbaut, ebenfalls mit extra Heiz- und Kühlkonvektoren. Um die Wärme bzw. Kälte bedarfsgerecht zu verteilen, sind im Heizraum Pufferspeicher installiert, die durch die Wärmepumpe und die Kessel gespeist werden und das Wasser in einen Verteiler abgeben.
Acht Versorgungsverteiler, jeweils vier für die Kühlung und vier für die Heizung, befinden sich im Heizungsraum des Gebäudekomplexes. „Die ganze Technik hier reinzubekommen, war gar nicht so einfach. Der Raum misst acht mal sechs Meter und hat nur zwei Wände, die einen 90-Grad-Winkel bilden“, beschreibt Thomas Kracht, verantwortlicher Obermonteur beim zuständigen Installationsbetrieb Wienströer, die Herausforderung. Auch wenn das Unternehmen Verteilersysteme in Eigenherstellung produziert, so musste für dieses Projekt eine andere Lösung her – auch, weil der Zeitplan eng gestrickt war.
Große Anlage trifft auf kleinen Raum
Jörg Brokinkel, Bauleiter der Firma Wienströer, wandte sich deswegen an Flamco. Das Unternehmen bietet ein modulares Großverteilersystem an. „Auf Basis unserer Planerzeichnung und unserer Vorgaben zu den einzelnen Komponenten haben wir die Verteiler gemeinsam mit unserem Projektberater bei Flamco konzipiert. In kürzester Zeit wurde schon geliefert“, so Jörg Brokinkel. Der Kunde hat dabei freie Herstellerwahl bzgl. der Pumpen und Ventile. Alle Komponenten werden von Flamco vorgefertigt als komplette Module auf die Baustelle gebracht und müssen nur noch miteinander verbunden und angeschlossen werden. Die für die Heizverteiler benötigte Dämmung wird bei Flamco werksseitig gefräst, sodass am Ende alles perfekt passt. Lediglich die Isolierung für die Kühlverteiler ist vor Ort anzubringen und zu verkleben. „Das geht nicht anders, denn die Kühlleitungen müssen dampf- und diffusionsdicht isoliert sein. Die geforderte Beschichtung der Verteiler war bereits vorhanden, was uns einen Arbeitsschritt erspart hat.“ Um die Anzahl der Rohrleitungen zu reduzieren, wurde der Großverteiler als 2-Leiter-System konfiguriert und mit motorgesteuerten Ventilen ausgestattet. Diese öffnen und schließen automatisch je nach dem, ob geheizt oder gekühlt werden soll. Auf den Großverteiler von Flamco hat die Firma Wienströer schließlich sein eigenes Rohrleitungssystem aufgesetzt.
Alle „Decks“ des SEEyou sind in ihrer Energieversorgung voneinander unabhängig und darüber hinaus in ihre Etagen unterteilt, sodass mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen gearbeitet werden kann. Über eine witterungsgeführte Regelung werden die Ventile in dem zum jeweiligen Gebäudeteil gehörenden Verteiler angesteuert und regeln den Durchfluss entsprechend. Sie sind zudem an die MSR-Leittechnik angeschlossen. „Jedes Ventil kann einzeln angesteuert werden – und das auch aus der Ferne“, erklärt Thomas Kracht. „Vom Laptop aus kann in den Betrieb eingegriffen oder eventuelle Fehler erkannt werden. Rausfahren müssen wir eigentlich nur noch, wenn ein Bauteil defekt ist und ausgetauscht werden muss.“
Modular macht’s möglich
Dank des Baukasten-Prinzips gestaltet sich im Fall der Fälle der Austausch einzelner Elemente einfach. „Das ist wirklich der allergrößte Vorteil dieses Systems: sein modularer Aufbau“, betont Bauleiter Jörg Brokinkel. „Die einzelnen Bestandteile sind leicht zu transportieren und vor Ort einzubringen – vor allem, weil sie flexibel zusammenstellbar sind. Man kennt das: Längst nicht alles, was auf dem Papier funktioniert hat, lässt sich letzten Endes auch exakt so umsetzen. Aber mit dem modularen Großverteilersystem von Flamco war es uns möglich, vor Ort noch Anpassungen vorzunehmen. Zum Beispiel haben wir einen Verteiler, der nicht ganz an eine Wand gepasst hat, mit einem Winkelstück kurzerhand ums Eck montiert.“
Ein weiterer Vorzug der individuell konfigurierbaren Anordnung aller Komponenten: Die Pumpen konnten allesamt auf einer Höhe angebracht werden. „Hätten wir einen solchen Verteiler von Grund auf händisch gebaut, wäre das schwierig realisierbar gewesen“, sagt Thomas Kracht. So hat nun alles seine Ordnung. „Die Heizungszentrale ist schließlich das Aushängeschild eines jeden Installationsbetriebs, der Rest der Installation verschwindet ja nachher hinter Wänden“, schließt sich Jörg Brokinkel an und resümiert. „Wir sind absolut zufrieden mit dem Verteilersystem. Es wurde schnell geliefert und war schnell zu installieren – und dass, obwohl wir zum ersten Mal damit gearbeitet haben. Aber nach einer Einweisung in die Schnellverbindungstechnik durch Mitarbeiter der Firma Flamco ging es uns bald zügig von der Hand.“
© Frank Dorka, Vertriebsleitung Deutschland, Flamco