Neubau Feuerwehr und Bauhof Metzingen
Ästhetik und Funktionalität
Wettbewerbsaufgabe
Durch den Neubau am Standort Braike/Wangen gewinnt die Feuerwehr völlig neue Möglichkeiten, ihre Ausrüstung einsatzgerecht unterzubringen, Übungen und Schulungen durchzuführen. Synergieeffekte ergeben sich durch die Zusammenfassung der bisher auf 3 Standorte verteilten Ausrüstung und der Fahrzeuge auf nun mehr 2 Standorte.
Braike-Wangen jedoch garantiert das Einhalten der Zehn-Minuten-Hilfsfrist. Die Idee, für Feuerwehr und Bauhof einen neuen gemeinsamen Standort zu bauen, wurde vom Bauhof initiiert. Auch dessen Räumlichkeiten sind in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Für Feuerwehr und Bauhof werden Synergien erwartet. Angefangen von Lagerräumen über eine gemeinsame Tankstelle bis zu Einsparungseffekten bei Bau und Betrieb der Liegenschaften.






Das Architekturbüro dasch zürn + partner überzeugte die Jury mit seinem funktionalen wie auch ästhetischen Entwurf und erhielt den Auftrag für die neue Feuerwache in Metzingen. Bis zur Baufertigstellung 2023 veränderte sich das erste Entwurfskonzept nicht wesentlich.
Die von dasch zürn + partner geplante Gesamtanlage umfasst ein Feuerwehrgebäude mit Fahrzeughalle für 26 Einsatzwagen, mit Schlauch- und Übungsturm, Kfz-Werkstätte und Waschhalle, Atemschutzwerkstatt und Funkzentrale sowie Schulungsräumen. Der Baubetriebshof verfügt über eine Halle für 12 Fahrzeuge sowie eine Schreiner- und Schlosserwerkstatt.
Erläuterungsbericht zum Entwurf des Gebäudes
Städtebau- und Gebäudekonzept
Die Gebäude von Feuerwehr und Bauhof ergeben zusammen eine Gesamtform. Eine bauliche „Fuge“ macht die beiden unterschiedlichen Nutzungen auch nach außen ablesbar. Der Hangsituation entsprechend ist die Anlage terrassiert. Die beiden Hofebenen von Feuerwehr und Bauhof sind über eine Rampe miteinander verbunden.
Ein- und Ausfahrten
Feuerwehr und Bauhof haben getrennte Ein- und Ausfahrten. Die Alarmausfahrt und Betriebszufahrt der Feuerwehr sowie die Zufahrt zu den PKW-Stellplätzen erfolgen unabhängig voneinander und kreuzungsfrei.



Gebäudeorganisation
Die Funkzentrale am Kopfende des Gebäudes bietet einen ungehinderten Blick in die Fahrzeughalle des 1. Abmarsches sowie auf die Ein- und Ausfahrt und die PKW-Stellplätze.
Die gemeinsam genutzten Räume liegen in den Schnittstellen zwischen Feuerwehr und Bauhof: Waschhalle, Kfz-Werkstatt, Besprechungsraum und Schulungsraum 2.
Die beiden Gebäudeteile und der Schlauchturm zeigen nach außen ihre unterschiedliche Nutzung. Eine einheitliche Materialität verknüpft sie trotzdem zu einer Gesamtanlage.
Der funktionale Nutzungsschwerpunkt der Gebäude spiegelt sich in der Reduzierung auf zwei Materialien wider: Großflächige geschlossene Wandflächen bilden einen spannungsreichen Kontrast zu den Verglasungen der Fenster- und Torflächen.
Konstruktion, Materialien
- Verwendung von Leichtbeton in den Außenwänden.
Die 60 Zentimeter starken Wände übernehmen hierbei auch die Funktion der Dämmung, mit dem Ergebnis, dass das gesamte Bauwerk in Sichtbeton erstellt wurde. Bauphysikalisch reguliert der verwendete Beton zudem das Klima im Gebäude auf natürliche Weise.
Fahrzeughallen
- Stahlbetonflachdecken aus Halbfertigteilen, Torsturz als Auflager
- Stahl-Glas-Faltschiebetore
Sonstige Räume
- Stahlbetonflachdecken, Betonwände
- Metall-Glas-Fenster mit außenliegendem Sonnenschutz
Dächer
- Flachdachabdichtung auf Gefälledämmung
- Extensive Dachbegrünung als mechanischer Schutz der Dachhaut und als Regenwasserspeicher
- Photovoltaik-Anlage
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Fotografen: Henrik Schipper, Bernhard Tränkle