dasch zürn + partner präsentiert den Neubau des Zentralen Feuerwehrgerätehauses in Rheinfelden im schillernden Metallkleid
Rheinfeldens Freiwillige Feuerwehr hat ein neues hochmodernes Zuhause bekommen. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der Neubau des Zentralen Feuerwehrgerätehauses in Rheinfelden fertiggestellt.
Das Zeitraffervideo der Feuerwehr Rheinfelden (Baden) zeigt die Entstehung des Neubaus des Zentralen Feuerwehrgerätehauses: 2022 – 2024.
„Es ist nicht unsere erste Feuerwehr, aber bei weitem eine der schönsten. Sie strahlt Robustheit aus, ist aber dennoch freundlich in ihrer Erscheinung. Silbern glänzt die Fassade. Ein Spiel mit Farbe und Material. Klare Kontraste definieren. Funktion besticht. Man könnte sagen, diese Feuerwehr ist ein veredelter Rohbau, der sparsam mit dem Umgang von Materialien auskommt und somit auch in puncto Nachhaltigkeit und dem Konzept des Cradle to Cradle gerecht wird, bei dem Produkte und Materialien so gestaltet und verwendet werden, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus nahezu vollständig wiederverwertet werden können ohne Abfall zu erzeugen“, erläutert Architekt Sebastian Kittelberger.
Hier sieht man schön, wie sich die neue Feuerwehr respektvoll in die Umgebung einfügt: LINK.
Architekt Sebastian Kittelberger beantwortet Fragen zur Fassade
Warum wurde eine Metallfassade gewählt? War es der Wunsch des Bauherrn? Wenn ja, was waren dessen Beweggründe?
Die Wahl der Metallfassade war eine bewusste Entscheidung, die in enger Abstimmung mit dem Bauherrn getroffen wurde. Die Beweggründe dafür waren vielfältig:
Robustheit und Langlebigkeit: Die Metallfassade verkörpert Robustheit und Langlebigkeit, die für ein Feuerwehrgebäude essenziell sind. Der Bauherr wünschte eine Fassade, die den anspruchsvollen Anforderungen des Einsatzalltags standhält und gleichzeitig eine lange Lebensdauer aufweist.
Ästhetische Überlegungen: Eine Stahlfassade, insbesondere aus feuerverzinktem Stahl, bietet eine einzigartige ästhetische Qualität. Die natürliche Marmorierung der Feuerverzinkung erinnert an Beton oder Naturstein und verleiht dem Gebäude ein hochwertiges Erscheinungsbild.
Pflegeleichtigkeit: Feuerverzinkte Stahlblechfassaden sind äußerst pflegeleicht und benötigen im Vergleich zu anderen Fassadenmaterialien weniger Wartung, was langfristig Kosten spart und die Funktionalität des Gebäudes sicherstellt.
Patina und Alterung: Die Fassade entwickelt mit der Zeit eine Patina, die den anfänglichen Glanz mindert und eine matte, zurückhaltende Oberfläche schafft. Dieser natürliche Alterungsprozess war ein weiterer wichtiger Punkt für den Bauherrn, da er dem Gebäude eine zeitlose Eleganz verleiht.
Nachhaltigkeit: Es wurde darauf geachtet, dass keine Verbundmaterialien verwendet wurden und die Fassadenelemente später komplett recyclebar sind. Zudem ist die Feuerverzinkung besonders langlebig und wartungsarm.
Die Gebäudekonstruktion ist, soweit man den Bildern entnehmen kann, ein Betonbau. Handelt es sich bei der Fassade um eine VHF oder eine andere Konstruktion?
Ja, bei der Gebäudekonstruktion handelt es sich um einen Stahlbetonbau. Die Fassade ist als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) konzipiert. Diese Konstruktionsweise bietet mehrere Vorteile, darunter eine verbesserte Wärmedämmung, Schutz vor Feuchtigkeit und eine erhöhte Langlebigkeit der Fassadenmaterialien.
Spielten bauphysikalische Belange eine Rolle?
Ja, bauphysikalische Belange spielten eine wichtige Rolle bei der Planung und Umsetzung der Fassade. Die hinterlüftete Konstruktion gewährleistet eine effektive Belüftung der Fassade, die Feuchtigkeitsproblemen vorbeugt und die Wärmedämmung verbessert. Zudem sorgt die Feuerverzinkung der Stahlbleche für einen zusätzlichen Schutz gegen Korrosion.
Bestand die Gefahr, dass bei der Bearbeitung der Stahlplatten die Feuerverzinkung beschädigt werden könnte?
Ja, bei der Bearbeitung der Stahlplatten bestand die Gefahr, die Feuerverzinkung zu beschädigen. Aus diesem Grund wurde alles in Einzelelemente geplant, um Schneide- und Bearbeitungsarbeiten an den Platten zu vermeiden und die Zinkschicht nicht zu verletzen. Durch diese sorgfältige Planung konnten wir sicherstellen, dass der Korrosionsschutz durch die Feuerverzinkung vollständig erhalten blieb.
© Fotocredit: dasch zürn + partner | Fotografie: @Henrik Schipper