4 Tipps für bessere Hygiene im Krankenhausumfeld

Circa 80 Prozent aller Infektionen werden über die Hände weitergegeben. Das A und O ist und bleibt damit die Händehygiene – vor allem im Klinikumfeld. Doch oftmals mangelt es an geeigneten Lösungen, die den Alltag der KlinikmitarbeiterInnen unterstützen und ein hygienisches Händewaschen oder eine hygienische Desinfektion möglich machen. Dabei ist Hygiene in diesem Bereich absolut nötig, um PatientInnen, BesucherInnen sowie MitarbeiterInnen vor Infektionen zu schützen.

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Man müsste meinen, dass mit Beginn der Corona-Pandemie das Thema Hygiene deutlich wichtiger geworden ist. Tatsächlich hat die Viruserkrankung dazu geführt, dass wieder mehr Menschen auf Sauberkeit und Hygiene achten. Dennoch zeigt eine Studie, dass sich nicht einmal jede/r Zweite die Hände 21 Sekunden oder länger wäscht. Nur das ist ausreichend, um alle Erreger zu entfernen. Dabei ist die Keimbesiedlung des Menschen enorm hoch. Allein auf der Kopfhaut finden sich auf einem Quadratzentimeter eine Millionen Keime, im Nasen- und Rachenraum ein bis 10 Millionen. An der Hand finden sich 1.000 bis 10.000 Keime je Quadratzentimeter. Durch die hohe Arbeitsbelastung im Kranken- und Pflegeberuf, fehlende Fachkräfte, den Mangel an Schutzausrüstung sowie Spendersysteme, die möglicherweise an falschen Stellen angebracht sind, bleibt die gründliche Händedesinfektion auf der Strecke.

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Gefahr durch Keime

Nicht zwingend stellt Corona für KrankenhauspatientInnen die größte Gefahr dar. Ein größeres Problem sind Harnwegsinfekte, Sepsen, Lungenentzündungen und Wundinfektionen nach Operationen – etwa mit dem MRSA-Keim. Die Studie einer Krankenkasse gelangt zum Ergebnis, dass es im Jahr 2020 zu mehr Infektionen in Krankenhäusern gekommen ist als in den Jahren zuvor. Hygiene bleibt damit ein wesentlicher Faktor, um die Genesung von PatientInnen und den Schutz von BesucherInnen sowie Mitarbeitenden sicherzustellen. Wichtige Richtlinien hinsichtlich der Hygiene erlässt die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert Koch-Institut (RKI). Diese gibt Handlungsvorschriften vor, an die die entsprechenden Institutionen gebunden sind. Doch was können PlanerInnen, ArchitektInnen sowie Hygieneverantwortliche unternehmen, um die Vorschriften einzuhalten und den Schutz von PatientInnen zu verbessern? Folgende Tipps bieten Hilfestellung.

1. Tipp: Mehr Hygiene dank passender Spendersysteme

Viren oder Bakterien werden neben der Atemluft vor allem über die Hände übertragen. Ein wichtiges Mittel, um die Keime auf der Haut zu reduzieren, ist die Reinigung mit Desinfektionsmittel. Oberflächen von Spendern können in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen aber ebenfalls eine Brutstelle für Keime sein. Berührungslose Spender reduzieren die Gefahr, dass sich Keime ausbreiten und verhindern gleichzeitig Kreuzkontaminationen. Jede/r Nutzende kommt nur mit der persönlichen Portion Desinfektionsmittel oder Seife in Berührung. Die Oberfläche müssen sie für die Reinigung nicht anfassen.

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2. Tipp: Das richtige Material für das Spendersystem

Je nach Art der Anwendung und je nach Desinfektionsmittel wirken auf das Spendersystem chemische und physikalische Belastungen. Vor allem bei günstigen Kunststoffen besteht die Gefahr, dass das aggressive Desinfektionsmittel das Material angreift. Das führt dazu, dass die Alterung des Produkts beschleunigt oder Wasser eingelagert wird. Durch Letzteres vermehren sich wiederum Keime. Auch durch die Behandlung von Chemikalien, um das Spendersystem zu reinigen, ist das Material angreifbar. Als Einsatz empfiehlt sich ein hochwertiger Kunststoff, etwa Polyamid. Polyamid verfügt über eine porenfreie Oberfläche und damit optimale Reinigungseigenschaften. Zudem ist es unempfindlich gegenüber scharfen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Neben Polyamid ist Edelstahl im Krankenhaus-Einsatz sehr beliebt. Bereits minimale Pflege reicht aus, um diesen Werkstoff vor der Anreicherung durch Schmutz und Bakterien zu bewahren. Es ist korrosionsbeständig und ebenso wie Polyamid unempfindlich gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln.

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3. Regelmäßige Reinigungszyklen

Bei unsachgemäßem Handling stellen die Spendersysteme, die eigentlich für mehr Hygiene sorgen sollen, selbst ein Risiko dar. Vor allem Seifenspender sind als kritisch einzustufen, da durch die Seife keine antimikrobielle Wirksamkeit gesichert ist. Zudem befinden sie sich in der Regel in der Nähe von Waschbecken, sodass sich dort Feuchtkeime bilden. Reinigungskräfte vergessen oftmals den Auslass des Spenders und füllen einfach nur die Seife nach, ohne den Spender selbst intensiv zu reinigen. Die KRINKO empfiehlt daher, bei Spendern für die Handwäsche Einmalpumpen im Gebinde zu verwenden, die Nutzende nach der Leerung entsorgen. Keinesfalls sollte Seife einfach nachgefüllt werden. Dasselbe gilt für Desinfektionsmittelspender – dessen Außen- und Innenteile müssen aufbereitbar sein. Durch das Reinigungspersonal müssen Wartung und Reinigung so erfolgen, dass eine mikrobielle Besiedelung vermieden wird.

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4. Der ideale Platz für Spender

Untersuchungen zeigen, dass durch eine hohe Verfügbarkeit von Hände-Desinfektionsmitteln die Compliance für Handhygiene erhöht werden kann. So ist die Platzierung eines Spenders je zwei PatientInnenbetten empfehlenswert. Auf Intensivstationen ist allerdings ein Spender je PatientInnenbett die Mindestanforderung. Neben der Verfügbarkeit ist allerdings auch entscheidend, wo der Spender angebracht ist. Eine Verknüpfung mit den fünf Momenten der Händehygiene (vor PatientInnenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit potenziell Infektiösen, nach PatientInnenkontakt sowie nach Kontakt mit der unmittelbaren PatientInnenumgebung) ist empfehlenswert. Als besonders praktisch erweisen sich innovative, variable Aufbaumöglichkeiten von Spendern. Etwa eine Anbringung der Spender nicht nur an Wänden, sondern beispielsweise auch an Betten, durch eine variable Standsäule oder sogar direkt am Geräte- oder Verbandswagen.

 Weitere Tipps und Hinweise im Umgang mit dem Thema Hygiene in den Feldern Care, Hotel, Public und Education finden Sie im kostenlosen E-Book von HEWI. Dieses steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung: https://www.hewi.com/de/hygiene-e-book.

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