Wohnraum im Keller schaffen – Verschimmelte, feuchte Kellerwände sanieren
Stockflecken, abgeplatzter Putz und Ausblühungen auf den Mauersteinen sind ein Zeichen für zu viel Feuchtigkeit in der Wand. Feuchtigkeit im Keller kann vielerlei Ursachen haben. Probleme bereitet aber nicht nur die Feuchtigkeit selbst, sondern vor allem die darin gelösten Salze und Nitrate; sie verteilen sich mit der Feuchte im Mauerwerk und bilden Kristalle, die sich bei erneuter Feuchtigkeitszufuhr vollsaugen und ausdehnen, sodass dabei die oberste Mauerwerksschicht und der Deckputz regelgerecht weggesprengt werden.
Soll das Mauerwerk saniert und der Keller trockengelegt werden, ist eine Maßnahme, das Mauerwerk von außen freizulegen und mit einem geeigneten Abdichtungssystem, z.B. System PCI Pecimor, System PCI BT 21 oder System PCI Barraseal Turbo abzudichten. Doch nicht immer ist das Mauerwerk von außen zugänglich. Dann bietet sich das von innen anzuwendende System PCI Barra an.
Beim System PCI Barra wird eine mineralische Dichtschlämme auf die Innenwände aufgebracht. Auf die Abdichtung wird dann ein spezieller Sanierputz appliziert. Dessen Aufgabe ist es, die Austrocknung des Mauerwerks zu ermöglichen, ohne dass an der Oberfläche wieder Ausblühungen entstehen. Und so geht’s:
Vor der Sanierung ist zunächst durch Untergrunduntersuchung festzustellen, wieviel Feuchtigkeit im Untergrund vorhanden ist. Außerdem ist Art und Anteil der Salze und Nitrate festzustellen. Dazu wird vor Ort eine Materialprobe entnommen und untersucht
Anhand des Laborergebnisses kann dann das Produkt, das für die Horizontalsperre verwendet werden kann, festgelegt werden. Außerdem werden Dicke und Anzahl der Schichten, in denen ein Sanierputz aufgebracht werden muss, bestimmt.
Bei einem Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks bis max. 60% kann die Horizontalsperre mit dem flüssigen PCI Barra Gisol vorgenommen werden. Dabei werden in dem abzudichtenden Mauerwerk im Abstand von max. 10 cm Bohrlöcher, Durchmesser 14 mm, Neigung 40°- 45° angebracht. Der Bohrwinkel ist so zu wählen, dass mindestens eine Lagerfuge, bei dickerem Mauerwerk mindestens zwei Lagerfugen erfasst werden. Zum Bohren sind möglichst erschütterungsfrei arbeitende, pneumatische Bohrgeräte geeignet.
In die Bohrlöcher PCI Injektionsbehälter einhängen und mit unverdünntem PCI Barra Gisol verfüllen.
Achtung: größere Hohlräume vorab verfüllen, siehe 2.2
Ist die Durchfeuchtung größer, bis max. 95 %, dann wird die Horizontalsperre mit dem cremeförmigen Hydrophobierungsmittel PCI Barra Creme hergestellt. Zur Injektion werden hierbei Bohrlöcher mit einem Durchmesser von 12 mm in einem horizontalen Bohrloch-abstand von 10 – 12,5 cm Abstand angeordnet. Bohrlöcher waagrecht bis leicht geneigt (max. 45°) ausführen. Idealerweise ist der Bohrlochwinkel so zu bemessen, dass mindestens eine Lagerfuge angebohrt wird. Es kann auch waagrecht in die Fugen gebohrt werden. Vor der Injektion losen Staub aus den Bohrlöchern entfernen.
Achtung: größere Hohlräume vorab verfüllen, siehe 2.2
Mauerwerk mit größeren Hohlräumen oder Rissen und Mauerwerk aus Kammersteinen oder mit lose geschütteten Mörtel- und Steinfüllungen im Kern vor Beginn der Injektion mit der Zementschlämme PCI Barra Inject vergießen. Nach Erhärten der Zementschlämme Löcher nachbohren. Mauern mit Wanddicken über 50 cm oder Mauerecken idealerweise beidseitig oder zweireihig behandeln. Bei zweireihiger Bohrlochanordnung ist es aus statischen Gründen erforderlich, die obere Bohrlochreihe erst nach dem Schließen der unteren Bohrlochreihe zu bohren. Für das Schließen der Bohrlöcher ist der sulfatbeständige Blitz-Zement-Mörtel PCI Poyfix 5 Min. geeignet. Die Erhärtung von PCI Barra Inject ist in jedem Fall abzuwarten.
Für das Abdichten ist die sulfatbeständige, mineralische Dichtschlämme PCI Barraseal verwendbar. Diese wird ca. 2 mm dick aufgetragen. Der Auftrag kann durch mehrmaliges Streichen oder mind. 2-maliges Spachteln erfolgen. Die Applikation ist auch mittels handelsüblicher Förderpumpen (Dichtstromverfahren) möglich.
Trockene Untergründe vornässen, so dass eine mattfeuchte Oberfläche vorliegt. Ersten Auftrag entweder mit einem Malerquast satt und oberflächendicht aufstreichen oder mit einer Glättkelle aufspachteln. Zweiten und weitere Aufträge (bis zum Erreichen der erforderlichen Schichtdicke) auf den mattfeuchten vorangegangenen Auftrag (bereits getrocknete Schicht mittels Schwammbrett anfeuchten) aufstreichen oder aufspachteln.
Der Sanierputz PCI Saniment 2 in 1 wird normalerweise einlagig in einer Schichtdicke von 20 mm bis 40 mm aufgebracht. Dabei empfehlen wir, zunächst eine Schicht in ca. 10 mm Dicke aufzutragen, kurz antrocknen zu lassen und danach bis zur vorgesehenen Dicke aufzubringen.
Bei hoher Nitrat- oder Chloridbelastung (siehe 1. Vorbereitende Untersuchung) und hohem Durchfeuchtungsgrad des Mauerwerks (>40 %) muss in zweimaligem Arbeitsgang verputzt werden. Die Gesamtschichtdicke, 20 mm – 40 mm, ist dabei abhängig vom Grad der Salzbelastung. Beide Lagen müssen eine Mindestdicke von 10 mm haben. Die zweite Lage kann auf die oberflächlich trockene, mittels Putzkamm gut aufgeraute vorherige Lage aufgebracht werden.
Durch die feine Körnung kann PCI Saniment 2 in 1 als feine Sanierputzlage endbearbeitet werden. Eine weitere Feinputzlage ist nicht erforderlich.
Hinweis: auf Sanierputzflächen dürfen nur gut diffusionsfähige Anstriche/ Beschichtungen (sd <0,2 m/Schicht) aufgebracht werden, d.h. keine Tapeten, Lacke o.ä.