Nachhaltige und mineralische Wohngebäude

Inmitten von Siedlungshäusern aus den 1930er Jahren baute ein Architekt sein eigenes Heim und ein Mehrfamilienhaus. Entstanden sind zwei Bauten, die auf den ersten Blick wie Siedlungshäuser anmuten, innen aber mit der Kombination aus Holz und Beton modern und reduziert gestaltet sind. Ein besonderes Projekt, das auch im Zeichen der Nachhaltigkeit stand.

Daniel Vieser, www.dv-architekturfotografie.de

Der kleine Ort Kandel in der südlichen Pfalz liegt nur ein paar Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Hier hat Architekt Florian Munsky, Inhaber von Munsky Architekten, zusammen mit seiner Frau Saskia ein besonderes Projekt verwirklicht: ein Einfamilienhaus als eigenes Heim in Kombination mit einem Mehrfamilienhaus. In einer Straße, in der sich eine Reihe von kleinteiligen Siedlungshäusern aus dem Jahr 1934 befindet. Die Umgebung mit viel Wald ist perfekt für das junge Ehepaar: Bahnhof und Autobahn sind um die Ecke und die Innenstadt mit Geschäften, Restaurants und Schulen ist fußläufig erreichbar. „Als ich zehn Jahre alt war, sind meine Eltern mit mir von Karlsruhe in die Südpfalz gezogen, so dass Kandel so etwas wie Heimat für mich bedeutet“, begründet der Architekt, warum er sein neues Zuhause an diesem Ort gewählt hat.

Das neue Eigenheim der Munskys in zweiter Reihe besteht aus drei ineinander geschobenen Kuben: zwei kleine Kuben für Garage und Büro und ein großer mittiger, zweigeschossiger Kubus mit Satteldach, der sich über die beiden anderen schiebt. Das Mehrfamilienhaus an der Straße zeichnet sich durch zwei hintereinander gesetzte Kuben mit je einem unterschiedlich gestalteten Satteldach aus. Die Bauherren haben sich bezüglich der tragenden Gebäudestruktur beider Häuser für eine Hybridbauweise entschieden, aus Beton und Holz. Florian Munsky erklärt seine Wahl: „Im Holzbau ist besonders auf Brand- und Schallschutz zu achten, und es muss die Statik gewährleistet sein. Dabei hilft das Material Beton. Die Kombination der beiden Materialien Sichtbeton und Massivholz kommt deshalb öfter vor.“ Das Mittelschiff des Einfamilienhauses ließ der Architekt aus Brettsperrholz erbauen, das sind Massivholztafeln, die aus mehreren über Kreuz flach aufeinander verleimten Brettlagen bestehen, die beiden anderen Kuben sind aus Beton. Der Betonkern befindet sich also als Querriegel im Erdgeschoss. Innerhalb von drei Tagen war das Einfamilienhaus schnell errichtet, für das Mehrfamilienhaus benötigten die Bauarbeiter eine Woche. Die Holz- und Betonelemente wurden im Werk vorgefertigt und dann vor Ort aufgeschlagen.

Für die Dämmung und Gestaltung ihrer Gebäude war Florian und Saskia Munsky der Aspekt der Nachhaltigkeit sehr wichtig und sie entschieden sich deshalb, natürliche Rohstoffe zu verwenden und mit KEIMFARBEN aus Diedorf zusammenzuarbeiten. Sie wählten für die Betonwände beider Häuser das mineralische WDV-System von KEIMFARBEN mit KEIM Mineralwolle-Dämmplatten. Die Handwerker trugen nach der Armierung abschließend KEIM Brillantputz auf, den sie in der Besenstrichputztechnik im noch feuchten Zustand mit einem Reisigbesen waagerecht strukturierten, wodurch eine charakteristisch belebte Oberflächenstruktur entstand. Im gewünschten KEIM Exclusiv Farbton war der Putz schon fertig durchgefärbt. Die Massivholzwände beider Häuser wurden nach einer diffusionsoffenen Folie mit einem Träger und einer Holzweichfaserdämmplatte als Putzgrundlage versehen. In den Zwischenraum bliesen die Handwerker eine Zellulosedämmung.

Der ebenfalls in einem Beigeton vorgefärbte Putz Stucasol von KEIMFARBEN bildet die Schlussbeschichtung dieser Bereiche beider Häuser. Am Einfamilienhaus folgte zusätzlich noch ein Tragsystem für die Holzschalung an der Fassade. Insgesamt ist hier das große Mittelschiff mit einer vorgehängten Holzfassade versehen, die mit KEIM Lignosil-Verano gestrichen wurde, eine silikatische Vergrauungslasur, die eine vergraute, patinierte Oberfläche, wie sie durch eine mehrjährige Bewitterung auf Naturholz entsteht, simuliert.

Gleichzeitig schützt sie das Holz vor Wind, Wetter und Sonne. Den Nachhaltigkeitsgedanken verfolgten die Bauherren auch bei der Stromgewinnung und bauten eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher auf das Dach des Einfamilienhauses. Außerdem ist das Haus mit einer Infrarotheizung sowie mit einer Wärmerückgewinnung in Lüftungsgeräten ausgestattet. In Verbindung mit einer intelligenten Steuerung, den natürlichen Dämmstoffen hat das Haus einen sehr niedrigen Energieverbrauch und entspricht einem KfW 40 plus Haus, es genügt fast Passivhausstandards.


 

 

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