Mit Fug(en) und Verstand – die Wahl des geeigneten Fugenmörtels
Welcher Fugenmörtel ist der richtige? Diese Frage stellt sich vor der Fliesenverlegung, insbesondere in Bereichen, in denen mit erhöhter Beanspruchung durch Nutzung und Reinigung zu rechnen ist. Bietet die hoch beständige Epoxidharzfuge hier Vorteile – oder ist der klassische, leichtgängig zu verarbeitende Zementmörtel letztlich doch besser?
Fugenmörtel und keramische Beläge gehören zusammen – ob im privaten Bereich, in öffentlichen Gebäuden, in der Industrie oder im Außenbereich. Entscheidend ist die Beanspruchung durch äußere Einflüsse wie z.B. Feuchtigkeit, Chemikalien, Witterung, Temperatur und mechanischer Abrieb.
Bei der Auswahl des geeigneten Fugenmörtels ist zu unterscheiden zwischen unterschiedlichen Bindemitteln: Es gibt Zement-, Epoxidharz- und Dispersionsmörtel sowie sog. Hybridmörtel, bei denen unterschiedliche Bindemittel miteinander kombiniert sind.

Die DIN EN 13 888 unterscheidet zwischen Zementfugen (CG) und Reaktionsharzfugen (RG). Sie klassifiziert Zementfugen in CG1 (Standardfestigkeit) und CG2 (erhöhte Festigkeit) sowie W (verringerte Wasseraufnahme) und A (besonders hohe Abriebfestigkeit). Die Festigkeit der Reaktionsharzfugen wird mit RG klassifiziert. Für die Verwendung von Reaktionsharz-Fugenmörtel als Fliesenkleber (z. B. für Glasmosaik) gelten zusätzliche Anforderungen gemäß DIN EN 12004 – mit den Festigkeitsklassen R1 und R2.
Bei der Verfugung von Flächen ohne besonders hohe Anforderungen werden in der Regel Zementfugenmörtel eingesetzt. Sie sind als Werktrockenmischung mit zusätzlichen Additiven versehen und erhalten dadurch ihre charakteristischen Verarbeitungs- und Materialeigenschaften. Zementfugenmörtel werden üblicherweise im sogenannten Schlämmverfahren eingebracht. Mörtelreste werden dabei mit Wasser problemlos abgewaschen.
Die zementäre „Flexfuge“ enthält einen erhöhten Polymeranteil und besitzt dadurch unter anderem eine geringe Wasseraufnahme und höhere Flexibilität. Eine besonders hochwertige Flexfuge, wie die Sopro DF 10® DesignFuge Flex, verfügt über weitere Eigenschaften wie leichtgängige Verarbeitung, schnelle Erhärtung, hohe Farbbrillanz und Beständigkeit gegen Schimmelpilze. Mit ihren 27 Fugenfarben bietet die Sopro DF 10® eine sehr breites Farbenspektrum. Weitere, optimal auf modernen Trendfarben von Wandfliesen ausgerichtete Fugenfarben bietet die neue Sopro DesignFuge TrendLine.
Hochfeste Zementfugen, wie die Sopro TitecFuge®, verfügen durch feinstgemahlene Zemente über ein besonders dichtes Gefüge. Das sorgt für hohe Druckfestigkeit, geringen Wasser- und Chemikalieneintritt und erhöht die Widerstandsfähigkeit.
Reaktionsharzbasierte Fugenmörtel wie das Sopro DesignFugenEpoxi DFX bestehen in der Regel aus 2-komponentigen Epoxidharzen. Sie sind extrem widerstandsfähig gegen die meisten chemischen und mechanischen Belastungen. Vor allem zeichnen sie sich durch eine besonders hohe Säurebeständigkeit und Flankenanhaftung aus. Während der Verarbeitungsaufwand bei Epoxidharzfugenmörteln früher deutlich höher war als bei zementären, ist dieser Unterschied Dank technologischem Fortschritt heute geringer. Dennoch bleibt die Zementfuge in Sachen Verarbeitung, Handhabung, Gesundheitsschutz und zuletzt auch bei den Kosten der Epoxidharzfuge gegenüber im Vorteil.
In besonders hoch beanspruchten Bereichen wie Großküchen müssen Fugen sehr widerstandsfähig sein – vor allem gegen Fette, Reinigungsmittel, Bürsten- und Hochdruckreinigung und heiße Medien. Die hochfeste zementäre Fuge bietet hier eine gute Beständigkeit. Bei besonders hoher Säurebeanspruchung sollte Epoxiharz gewählt werden. Insbesondere beim Einsatz im Küchenbereich ist zu beachten, dass Epoxidharz nur begrenzt temperaturbeständig ist. Dauerhafte thermische Einwirkungen (> 70°C für mehr als 30 Minuten) können Schäden verursachen.
Als ebenfalls hoch beansprucht gilt das Schwimmbecken samt Beckenumgang. Chloriertes Wasser, aggressive Substanzen und intensive Reinigung stellen hohe Anforderungen an die Fugen. Dennoch eignet sich auch hierfür die Verwendung der leistungsstarken, hochfesten Zementfugen. Handelt es sich in dem Schwimmbad jedoch um zementaggressives Füllwasser, wie z. B. Solewasser, wird auf Epoxidharz für die Verfugung zurückgegriffen. Auch bei der Verlegung und Verfugung von (Glas-)Mosaik im Unterwasserbereich empfiehlt sich die Verwendung von Epoxidharzfugenmörtel aufgrund des sehr hohen Anhaftvermögens sowie der Möglichkeit der Verwendung als Verlege- und Fugenmörtel.
Eine neue, moderne Art der Verfugung bietet die Sopro DF DesignFugeHybrid. Der 1-komponentige und gebrauchsfertige Fugenmörtel mit Spezialbindemittel auf Polyurethan-Acrylat-Basis besitzt hoch flexible Eigenschaften und eine hohe Flankenhaftung und ist daher besonders gut geeignet für Groß- und Megaformatfliesen.