Mehrgenerationenhaus in Lingenau, Bregenzerwald
Beim über 100 Jahre alten landwirtschaftlichen Gebäude wurde der marode Wirtschaftstrakt abgebrochen und durch ein Wohnhaus im Stil eines Stallgebäudes ersetzt. Der für den Bregenzerwald typische, geschindelte Wohntrakt des ehemaligen Bauernhofs – in dem die Oma bzw. Uroma nach wie vor wohnt – blieb unverändert. Der Neubau orientiert sich in seiner Gestaltung an den Stilelementen eines Stallgebäudes. Das Sockelgeschoss wurde in Sichtbeton ausgeführt. Südseitig erinnern im Untergeschoss klein gegliederte Fenster an klassische Stallfenster. An der Westseite deutet die Verlängerung des Hauses die ortstypische Hocheinfahrt an. Die beiden Obergeschosse sind mit einem klassischen Boden-Deckel-Schirm versehen.
Im Innenbereich dominieren heimische Weißtanne für nahezu alle Oberflächen und Möbel. Lediglich eine Sichtbetonwand im Wohnbereich setzt einen markanten Kontrast zum Holz. Großzügige Verglasungen rahmen die malerische Berglandschaft.
Aktuell nutzt die Familie das Erd- und Obergeschoss. Wenn die Kinder größer werden oder selbst eine Familie gründen, kann der Wohnraum durch den bislang unausgebauten Untergeschossbereich erweitert werden.
Auch die zwischen dem alten und neuen Trakt liegende Tenne kann später für Wohnzwecke genutzt werden. Mit nur geringem Aufwand lässt sich das gesamte Gebäude an verschiedene Lebenssituationen anpassen. Es bietet Platz für bis zu 3–4 Wohneinheiten, ohne dass am bestehenden Neubau Veränderungen notwendig sind – ganz im Sinne des traditionellen Mehrgenerationenhauses, wie man es früher von alten Bauernhöfen kennt.
Alle Holzelemente im Innenbereich, die gesamte Fassade sowie sämtliche konstruktiven Hölzer stammen aus dem nur 300 m entfernten, eigenen Wald.