Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, Dresden
Bauliche Brandschutzlösungen in dem Neubau Lehr- und Laborgebäude der Hochschule für Technik und Wirtschaft, HTW Dresden
Gegenwärtig sind an der HTW Dresden rund 5.000 Studierende in 42 Studiengänge eingeschrieben. An der 1992 gegründeten Hochschule sind Lehre und Forschung seit jeher eng miteinander verbunden und stark praxisorientiert.
Seit Mai 2019 entsteht für die Studierenden der HTW Dresden auf einem ca. 7.000 m² großen Grundstück am Campus ein Baustoff Technikum. Dieses umfasst auf einer Nutzfläche von über 8.000 Quadratmetern unterschiedliche Labore.
Den Wettbewerb haben Rohdecan Architekten GmbH, Dresden, im September 2017 gewonnen. Realisiert wurde das Bauvorhaben unter der Regie der Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement.
Der Neubau des Lehr- und Laborgebäudes der HTW Dresden ist ein Pilotvorhaben für nachhaltiges Bauen im Hochschulbau Sachsen und hat die angestrebte Gold-Zertifizierung im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) erreicht. Dieser Erfolg markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Hochschulbauten in Sachsen.
Energieeinsparungen werden durch eine hochwertige thermische Gebäudehülle und das Heizen und Kühlen über eine Betonkernaktivierung erreicht. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sorgt für eigenen Strom. Trinkwasser wird gespart, indem für die Toilettenspülung Regenwasser in einer Zisterne gesammelt wird. Zu den Besonderheiten des Neubaus zählt ein Lichtkonzept, das eine möglichst hohe Tageslichtausnutzung in allen Räumen ermöglicht.
Innovative Ausstattung und nachhaltige Gestaltung
Der L-förmige Neubau umfasst sechs oberirdische Geschosse und zwei Untergeschosse. Die kompakte Bauweise und die effiziente Grundrissorganisation des Gebäudes bieten optimale Voraussetzungen für eine nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung.
Im Inneren wird das Gebäude durch die Nutzung und die Anforderungen des Baustoff Technikums geprägt. Robuste, oberflächenfertige Massivwände, ein strapazierfähiger Terrazzoboden und eine offene, flexible Technikinstallation prägen die Innenraumgestaltung.
Für Teile des baulichen Brandschutzes kamen innovative Lösungen der PRIORIT AG zum Einsatz.
Ausgangssituation
Von großformatigen Abtrennungen über Revisionsöffnungsverschlüsse bis hin zu Feuerschutzabschlüssen, die Anforderungen an feuerwiderstandsfähige Bauprodukte waren in dem Neubau der HTW Dresden vielfältig.
Innerhalb des Neubaus befinden sich Elektroinstallationen und Rohrleitungen mit unterschiedlichen Medien in unmittelbarer Nähe zu den Laboren. Diese Installationen in den notwendigen Fluren mussten feuerwiderstandsfähig abgeschottet werden und gleichzeitig gut zugänglich bleiben.
Lösung
Um die Vielzahl der unterschiedlich großen Nischen und Bereiche vorschriftsmäßig von den notwendigen Fluren abzutrennen, kamen Produkte aus dem Portfolio des Brandschutz-Baukastensystems System 42 der PRIORIT AG zum Einsatz.
Der Brandschutz-Baukasten „System 42“ besteht aus mehreren eigenständigen feuerwiderstandsfähigen nichtbrennbaren Bauprodukten mit einer Systemstärke von nur 42 mm, die in Kombination miteinander geprüft sind und über einen allgemeinen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis verfügen. Damit stehen für nahezu alle Anwendungsfälle Lösungen aus einem System in einem einheitlichen Erscheinungsbild zur Verfügung.
Das gewährleistet nicht nur ein einheitliches Erscheinungsbild, sondern auch eine schnelle, nahezu staubfreie Montage mit vorgefertigten Elementen durch nur ein Gewerk.
Insbesondere die Kombination der PRIORIT Wand mit Tür- oder Revisionselementen erspart nachträgliche Maler- oder Putzarbeiten.
Alles aus einer Hand – In dem Neubau der HTW Dresden kamen gleich mehrere Produkte des Systems zum Einsatz.
Großformatige oder sehr hohe Nischen wurden mit dem Wandsystem PRIOWALL feuerwiderstandsfähig abgetrennt. Integrierte großformatige Revisionsabschlüsse PRIODOOR ETX gewährleisten eine nahezu uneingeschränkte Zugänglichkeit zu den dahinterliegenden Installationen. Somit sind auch Nachbelegung oder wiederkehrende Revisionsarbeiten einfach möglich.
Die unter der Rohdecke verlaufenden Kabel und Rohre wurden durch in die Wandelemente PRIOWALL integrierten Kabelschotts geführt und unter einer an das Wandsystem angeschlossenen abgehängten Decke weitergeführt.
Zwischen den Laboren liegende Versorgungsschächte in Massivbauweise wurden mit passgenau vorgefertigten zweiflügeligen Revisionsabschlüssen PRIODOOR RTX mit einer Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten brandschutztechnisch sicher abgeschottet.
Die Feuerschutzabschlüsse PRIODOOR FSA wurden je nach Anforderungen entweder in einer Massivwand mit einer dreiseitigen Zarge und Bodendichtung, in klassischer Anwendung als Zugang zu einem Technikraum oder auch in Kombination mit einer größeren Wandabwicklung aus PRIOWALL Elementen eingebaut.
In gleicher Optik wurde auch ein Stauraum in einem notwendigen Treppenraum mit dem Feuerschutzabschluss PRIODOOR FSA in einer Massivwand begehbar gehalten.
Auch die Anforderung nach einer übergroßen Abschottung von Medien stellte kein Problem dar. Sie wurde mit einer zweiflügeligen PRIODOOR ETX in einer Ausführung „Verbauung auf der Wand“ gelöst. Durch die Montage auf der Wand konnte die Tür fußbodengleich montiert werden, was für eine zusätzliche Lastabtragung über den Fußboden sorgte.
Die Produkte wurden in einer einheitlichen Dekoroberfläche weiß, ähnlich RAL 9010, verbaut. Alle Abschlüsse sind mit einem Profil-Halbzylinder zur Einbindung in die Hausschließanlage ausgestattet und gewährleisten einen komfortablen Zugang zu den dahinter liegenden haustechnischen Anlagen.
Projekt-Ort: | Dresden |
Gebäude: | Bildungseinrichtung, Neubau |
Projektdauer: | 2019 – 2023 |
Produkt: | Wandsystem PRIOWALL in Kombination mit PRIODOOR ETX; Revisionsabschlüssen PRIODOOR RTX; Feuerschutzabschlüsse PRIODOOR FSA; Revisionsabschluss PRIODOOR ETX-AW |
Baustoffklasse: | Nichtbrennbare Platte mit Oberflächenbeschichtung, Klassifizierung A2 – s1, d0 |
Feuerwiderstandsfähigkeit: | 30/90 Minuten |
Schutzziel: | Feuerwiderstandsfähige Abtrennung von Installationsschächten in den Nischen auf dem Rettungsweg sowie Versorgungsschächten |
Besonderheiten: | Dekoroberfläche weiß, ähnlich RAL 9010 |
Bauherr: | Freistaat Sachsen vertreten durch SIB NL Dresden II |
Architekt: | Rohdecan Architekten |