Bauen im Einklang mit Klima und Materialkreisläufen

Heute erfordert nachhaltiges Bauen mehr als nur ästhetische Lösungen – gefragt sind Baumaterialien, die den Wasser- und Energieverbrauch und regionale Kreisläufe stärken. Der Einsatz nachhaltiger Baumaterialien wird immer mehr zum Qualitätsnachweis und zum Standard, an dem sich Bauvorhaben messen lassen müssen. Naturstein bietet hier Lösungen, die zunehmend von Architekten und Bauherren für zukunftsorientierte Projekte genutzt werden.

Naturstein erfüllt die Anforderungen des nachhaltigen Bauens: Stein ist langlebig, weltweit verfügbar, wiederverwendbar und klimafreundlich mit einem sehr geringen CO₂-Fußabdruck. Im Gegensatz zur energieintensiven Herstellung von Beton oder Stahl kommt Stein bereits «naturgebrannt» aus der Natur. Naturstein benötigt nur eine sehr geringe Energieaufwendung für die Natursteingewinnung, Fracht und Verarbeitung. Die Weiterverarbeitung der Rohsteinblöcke in Naturwerksteinelemente wird heute bereits häufig mit 100 % Grünstrom in modernen Produktionswerken umgesetzt. Nach der Steingewinnung werden die Steinbrüche renaturiert, wodurch neue Biotope für verschiedene Tierarten entstehen. Die Wiederverwendbarkeit von Naturstein unterstützt zudem die zirkuläre Bauweise.

Interview mit Markus Holder von KSV Natursteinwelt
«Granitpflaster-Wiederaufbereitung ist gelebte Ressourcenschonung.»

Herr Holder, welche ökologischen Vorteile ergeben sich durch die Wiederaufbereitung von Granitpflastersteinen?

Bestehende Steine werden gereinigt, sortiert und bei Bedarf aufbereitet (Kopfschnitt). Das spart Rohstoffe, reduziert CO₂-Emissionen und erhält den ursprünglichen Charakter des Materials. Jeder wiederverlegte Pflasterstein steht damit für ein Stück aktiven Klimaschutz und nachhaltige Kreislaufwirtschaft.

Wie beeinflusst die Wiederverwendung von Naturstein die langfristigen Instandhaltungskosten im Vergleich zu anderen Materialien?
Naturstein ist extrem langlebig – oft über Generationen hinweg. Seine Wiederverwendung spart nicht nur Materialkosten, sondern auch Aufwendungen für Entsorgung und Neubeschaffung. Im Gegensatz zu künstlichen Baustoffen altert Naturstein würdevoll und bleibt dauerhaft funktional und ästhetisch. Für Kommunen und Bauherren bedeutet das: geringere Lebenszykluskosten und ein dauerhaft hochwertiges Erscheinungsbild.

Wie können revitalisierte Pflasterflächen zugleich historische Stadtbilder bewahren und moderne Ansprüche an Barrierefreiheit erfüllen?
Naturstein verbindet Tradition und Zukunft. Durch die Wiederverwendung historischer Pflastersteine bleibt das charakteristische Stadtbild erhalten – ein wichtiger Beitrag zur Identität und Authentizität öffentlicher Räume. Gleichzeitig ermöglichen moderne Bearbeitungs- und Verlegekonzepte, etwa mit ebenflächig gesetzten Steinen und barrierefreien Übergängen, eine zeitgemäße Nutzung für alle Generationen. So entsteht Stadtgestaltung, die Geschichte respektiert und Zukunft gestaltet.

Der DNV vertritt als Fachverband der deutschen Naturwerkstein-Industrie seit über 100 Jahren die Interessen seiner Mitglieder.

Du hast Fragen zu diesem Beitrag?

Hast Du Fragen zu diesem Beitrag von unserem Partner? Dann kontaktiere uns gerne über das untenstehende Formular! Deine Ansprechpartnerin ist Elena.

Nach oben scrollen

Werde kostenlos ein Teil vom WLB-Netzwerk!

Wir informieren Dich regelmäßig über unser Fortbildungsangebot sowie die aktuellen Neuheiten aus der Baubranche.

Du kannst den Newsletter jederzeit über den Abmeldelink in unserem Newsletter abbestellen. Für weitere Informationen lies bitte unsere Datenschutzerklärung.

Jetzt kostenlos für diese Fortbildung anmelden!